Erinnern an die Opfer der Nationalsozialistischen Gewalt, Villach / Kärnten


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GESTORBEN ALS OPFER DES NS-REGIMES
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JOSEFINE KOFLER

geboren am 18. November 1896 in St. Veit an der Glan
zu Tode gekommen am 27. Dezember 1944 im KZ Ravensbrück
zuletzt wohnhaft in Villach, Unterer Heidenweg Nr. 17

Josefine Kofler hatte eine antinationalsozialistische Gesinnung, aus der sie kein Hehl machte. Diesbezüglich hatte sie mit ihren Nachbarn öfters Meinungsverschiedenheiten auszutragen. Wegen dieser „staatsfeindlichen Einstellung“ wurde sie vom Ortsgruppenleiter Domizian Pichler, dem das zugetragen wurde, mehrmals verwarnt. Im Winter 1943/44 hat sie die russischen Zwangsarbeiter, die in der Nähe einen Luftschutzbunker bauten, immer wieder mit Essen versorgt. Daraufhin wurde sie angezeigt und am 27. Oktober 1944 von der Gestapo verhaftet. Ihr Mann, Thomas Kofler, ging zum Ortsgruppenleiter und bemühte sich um eine Strafmilderung bzw. um die Freilassung seiner Frau. Der Ortsgruppenleiter lehnte das Ansinnen mit folgenden Worten ab: „ Für ihre Frau kommt weder eine Milderung noch eine Freilassung in Frage. Wir haben sie oft genug gewarnt und nachdem dies nichts half, sind wir froh, dass wir sie haben. Außerdem haben wir schon lange auf sie gewartet“. Nach einigen Tagen Gestapohaft in Klagenfurt wurde sie in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert, wo sie zwei Monate später ums Leben kam.
Ein Antrag für eine Gedenktafel, eingebracht von der KPÖ-Villach im Jahre 1949, wurde im Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt.

Quelle: Antrag der KPÖ für eine Gedenktafel (P.A). August Walzl, Zwangsarbeit in Kärnten im Zweiten Weltkrieg, Verlag des Kärntner Landesarchivs. Landesgericht Klagenfurt, Strafakte, Sch 196 Vr 463/46. Einwohnermeldekartei des Villacher Magistrats

 

Bemerkungen zu den Quellen
Literaturhinweise